Mittwoch, 21. Dezember 2011

"Aas und Geier"

Wo das Aas ist, da versammeln sich auch die Adler.
(Lukas 17:37)

Diese Aussage von Jesus ist sehr treffend, wenn man die hervorragende Auslegung des Theologen Peter Müller liest. Mit Aas ist nämlich der Leichnam oder der auferstandene Leichnam gemeint, der lebendige Kost für die Adler ist, die Adler sind die entrückten Gläubigen.

Jesus meinte also mit Aas sich selbst. Und Jesus ist ganz sicher nicht in der Wüste oder in den Bergen sondern im Himmel. Paulus hat es zum Glück etwas weniger kryptisch beschrieben:

Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, dass wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden; denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

So tröstet nun einander mit diesen Worten!
(1. Thessalonicher 4:15-18)

Der Neuoffenbarer Jakob Lorber, von dem ich keine Anhängerin bin, hat auch eine entsprechende Erklärung empfangen, die sich mit der theologischen Auslegung von Peter Müller deckt:

Wer ist denn das "Aas" nun auf dieser Welt, vor dem sie sich ihre Nüstern verstopft und es sie ekelt, wenn man von diesem Aase spricht? - Dieses Aas habe ich (Jesus) leider die Ehre selbst zu sein! 

Wer sind denn die freilich wohl etwas selten gewordenen "Adler"? - Das sind die wenigen ganzen Liebhaber dessen, der euch hier dieses kundgibt! Diese wenigen Liebhaber haben ein scharfes Gesicht und eine scharfe Nase; oder sie haben ein tiefes lebendiges Gefühl und demzufolge eine untrügliche Urteilskraft, was zusammengenommen ist der lebendige Glaube. 

Warum versammeln sich denn die Adler, wo ein Aas ist? - Weil ihnen ihr Instinktgefühl sagt: "Da gibt's für uns eine lebendige Kost!" Darum fliegen sie denn auch hin und sättigen sich zur Übergenüge.

Link zur Meisterleistung einer Auslegung:
http://www.ev.theologie.uni-mainz.de/zimmermann/gleichniskompendium/downloads/manuskripte/027_Q_17,37_M%C3%BCller.pdf